Am südlichen Zipfel der Nicoya Halbinsel liegt Montezuma – ein Ort, der für sein Hippie-Flair und seine kreative Aussteigercommunity, aber auch wegen seiner fantastischen Wellen zum Surfen bekannt ist. Zugegeben, hatte mich der Ort 2010 – als ich das erste Mal hier war – wenig beeindruckt: zu touristisch, zu aufgesetzt war damals mein Eindruck. Die Corona-Pandemie hat auch hier ihre Spuren hinterlassen und so präsentiert sich das kleine, eher abgelegene Nest nun 2021 wesentlich authentischer, ruhiger und idyllischer. Wir mussten uns tatsächlich eher losreissen, nachdem wir 5 Tage hier verbrachten.
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Zugegeben, der Ort ist nicht so ganz einfach zu erreichen, denn die Nicoya Halbinsel zeichnet sich nicht gerade durch gut ausgebaute Straßen aus. Leute die sich hierher verirren sind im hauptsächlichen junge Familien, Backpacker oder auch Paare, die romantische Abgeschiedenheit suchen. Das Dörfchen an sich besteht eigentlich nur aus einem Straßenzug, der von einigen ausgezeichneten Restaurants und individuellen Shops gesäumt wird.
Wie kommt man nach Montezuma?
Am einfachsten ist es wohl mit dem eigenen Mietwagen anzureisen, 4×4 schadet auf jeden Fall nicht. Wir sind übers Festland von Monteverde nach Samara und dann über Nicoya auf der Straße 21 Richtung Cóbano nach Montezuma gefahren. Die Fahrt war eigentlich recht entspannt und weitaus weniger abenteuerlich als erwartet, was in der Regenzeit durchaus anders sein kann. Wer von San Jose kommt, der nimmt am besten die Fähre von Puntarenas und dann ebenso die 21 gen Süden. Solltet ihr ohne eigenes Auto unterwegs sein, gibts die Möglichkeit mit dem Bus direkt von San Jose anzureisen. Vor Ort geht es dann am Besten zu Fuß oder per Quad voran.
Aktivitäten rund um Montezuma
Traumhafte Strände überall
Egal ob der Strand direkt am Ort, oder die rechts und links davon gelegenen Strände – sie alle sind wunderschön und doch jeder für sich einzigartig. Man findet fußläufig unterschiedliche Buchten mit verschiedenen Strandtypen. Feiner Sandstrand, etwas gröberer Muschelsand oder den nur nach 20minütigem Fußmarsch erreichbare „Playa piedra colorada“, an dem der Sand leicht rosa gefärbt ist und der sich durch viele bunt gefärbte Steinchen auszeichnet.
Cascada de Montezuma
Auch ein wunderschöner Wasserfall befindet sich am Ende des Ortes landeinwärts. Dieser ist durch eine Wanderung entlang des Flusses Rio Montezuma erreichbar. Man sollte unbedingt festes Schuhwerk tragen, da kleinere Kletterpassagen notwendig sind und die Steine teilweise rutschig sein können. Die Wanderung an sich ist schon ein Highlight, da sie sehr kurzweilig durch wildes Grün und über Felsen führt. Der Pfad ist gut ausgewiesen und im Becken unter dem Wasserfall kann man gut schwimmen. Wer etwas abenteuerlustiger ist, kann von dort noch eine Etage höher klettern und in einem der zwei oberen Becken plantschen. Wir haben das ausgelassen, da es am Vortag geregnet hatte und der Weg mit drei Kindern zu steil und rutschig war. Der 23m hohe Wasserfall ist wirklich beeindruckend und ganz mutige wagen sogar den Sprung von oben ins erste Becken.
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Reserva Natural Cabo Blanco
Dieses kleine Naturschutzgebiet war das Erste Reservat in Costa Rica. Ein Ausflug hierher lohnt sich auf jeden Fall. Man kann hier auf drei verschieden langen Wegen viele Tiere sehen und hören: Brüll-, Kapuziner-, und Klammeraffen, Rehe, Ozelote, Ameisenbären, Pakas, Faul- und Gürteltiere, sowie Pelikane und Brauntölpel. Hier kann man mit etwas Glück recht viele Tiere sehen, schon beim Parkeingang hat uns ein junges Rehkitz erwartet.
Uns hat der 2km lange Rundweg völlig ausgereicht. Die Hitze und Luftfeuchtigkeit machen Wanderungen um einiges anstrengender als zuhause und mit drei Kindern wäre uns der Weg bis zum Playa Cabo Blanco um einiges zu weit gewesen. Am besten startet ihr früh am Morgen und nehmt ausreichend Jause und Wasser mit. Der Eintritt kostet gut 14$ für Erwachsenen und 6$ für Kinder, die Anreise von Montezuma mit eigenem Auto dauert etwa 30 Minuten.
Strandwanderung „El sueño verde“
Man startet bei der Schule in Montezuma und geht entweder immer am Strand entlang, oder den mit Auskunftstafeln gesäumten Weg, der durch den angrenzenden Dschungel führt. Hier kann man auch ab und zu Tiere, auf jeden Fall aber viele Vögel beobachten. Der Weg führt über 3km bis zum Playa Grande und am Ende erwartet euch ein Wasserfall, welcher direkt ins Meer mündet.
Spielplatz
Für uns Europäer sind gut ausgestattete Spielplätze an sich nichts Besonderes, in Costa Rica ist das anders. Dieser noch ganz neu eröffnete Spielplatz ist aber für Kids ein tolles Highlight. Drei verschiedene Rutschen, Wipptiere, Schaukeln und sogar eine Babyschaukel direkt am Strand und ganztägig im Schatten gelegen ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Proyecto de Conservación de Tortugas
Es gibt hier auch eine kleine ehrenamtliche Organisation zum Erhalt der Meeresschildkröten. Hier werden in einem kleinen umzäunten Gebiet die Eier bewacht und gezählt. Wenn man Glück hat und zum richtigen Zeitpunkt vor Ort ist, kann man hier kleine Babyschildkröten schlüpfen sehen und ihren Weg ins Wasser beobachten.
Unterkünfte
Eine schöne Unterkunft zu finden ist hier nicht schwer. Montezuma bietet für jede Preisklasse etwas. Sei es das High-end Hotel Ylang-Ylang, ein Zimmer für 20$ pro Nacht oder – wo wir uns einquartiert haben und was wir wirklich empfehlen möchten: die „casa coloradas“ leicht außerhalb des Ortes auf dem Hügel gelegen. Das Familienhotel besteht aus mehreren bunt gefärbten und verschieden großen Häuschen mit eigener Küche, Terasse und Bad aus. Jedes Haus für sich steht recht isoliert und bietet jede Menge Privatsphäre. Die kleinen Bungalows liegen in einem großen Garten, der sich durch alte Bäume und jede Menge darin lebender Tiere auszeichnet. So kann es schon passieren, dass man morgens mal von Brüllaffen geweckt wird oder ein Aguti beim Frühstück vorbeispaziert. Die Ausstattung ist schon etwas älter aber sehr gut gepflegt und das Anwesen hat einfach Charme, und außerdem überaus nette Besitzer. Es gibt einen recht großen Pool und viele Obstbäume. Mo hat hier seine Liebe zu Sternfrüchten entdeckt. Es gibt in der Nähe auch zwei Campingplätze, von denen der „Fernando Morales“ in Cabuya auf jeden Fall empfohlen werden kann.
Good to know
Es gibt keinen Bankomat im Ort, vieles kann aber nur in bar bezahlt werden. Die nächste Möglichkeit Geld zu beheben ist in Cobano, ca. 10km entfernt. Hier findet man auch eine große Auswahl an größeren Supermärkten, Werkstätten und andere möglicherweise benötigte Services. Die zwei Supermärkte vor Ort sind aber recht gut sortiert, so dass es einem hier an nichts fehlt. Die Infrastruktur bezüglich Restaurants ist groß und lässt geschmacklich kaum Wünsche offen.
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3 Kommentare
Oh Wow. Vielen Dank für diesen wirklich ausführlichen Beitrag und das Zusammenschreiben der vielen Infos. Fernweh inklusive.
Vielen Dank für den tollen Bericht
Liebe Sigrid, danke für deine Worte, herzliche Grüße, Kristina