Home AusrüstungRund ums Wandern Mehrtagestouren & Weitwanderungen mit Kindern unternehmen – so bist du bestens vorbereitet (incl. Packliste)

Mehrtagestouren & Weitwanderungen mit Kindern unternehmen – so bist du bestens vorbereitet (incl. Packliste)

von Kristina

Weitwandern kann ein fantastisches Familienabenteuer sein. Ein unvergleichliches Erlebnis, das Naturverbundenheit, körperliche Betätigung und wertvolle Familienzeit miteinander verbindet. Bei der Planung von mehrtägigen Hüttenwanderungen mit Kindern gibt es jedoch einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen, die das Weitwandern mit Familie sowohl sicher als auch angenehm machen. Hier kommen Tipps und Tricks, mit denen die nächste Tour garantiert zum Erfolg wird.

1. Tourenplanung bei Weitwanderungen mit Kindern

Die Auswahl der richtigen Route und Zwischenstopps ist entscheidend. Achte dabei darauf, dass du dich und deine Kinder nicht überschätzt, und die Höhenunterschiede und Distanzen für euch gut machbar sind. Plant lieber kürzere Tagesetappen, um Überanstrengung zu vermeiden und genügend Zeit für Pausen und Entdeckungen zu haben.

2. Hüttenwahl zur Übernachtung mit Kindern

Der Alpenverein führt eigens familienfreundliche Hütten, die mit gewissen Annehmlichkeiten ausgestattet sind und manchmal sogar über einen Spielplatz verfügen. Außerdem gibt es die Möglichkeit für Familien in einem privaten Mehrbettzimmer unterzukommen. So seid ihr ungestört und könnt auch nachts perfekt auf die Bedürfnisse der Kids eingehen, ohne andere zu stören. Außerdem spielt gerade mit Kleinkindern die Umgebung der Hütte eine wichtige Rolle: Wenn rundherum Platz zum Spielen und Laufen ist, seid ihr und die Kids entspannt. Manche Hütten liegen eher ausgesetzt, auf steilem Gelände, was mit kleinen Kindern einfach sehr unentspannt ist.

Wenn ihr eine Hütte ausgewählt habt, bucht unbedingt VORAB eure Betten/euer Zimmer. Besonders im Sommer sind die Bergütten oft gut belegt und dann könnte es durchaus schwierig werden für eine mehrköpfige Familie noch entsprechend Schlafplätze zu finden.

Fünf empfehlenswerte Hüttentouren mit Kindern sind zum Beispiel

  • Eine kleine Mehrtagestour durchs malerische Gesäuse in der Steiermark verzaubert mit seiner einzigartigen, romantischen Kulisse und kinderfreundlichen Berghütten.
  • Die Rotwand in den Bayerischen Voralpen, am Spitzingsee bietet eine atemberaubende Aussicht, kinderfreundliche Wanderwege und familienfreundliche Berghütte.
  • Im österreichischen Nationalpark Kalkalpen gelegen, ist die Bosruck-Hütte ideal für Familien, die die Natur hautnah erleben möchten.
  • Im Berchtesgadener Land bietet das Carl-von-Stahl-Haus am Torrener Joch eine fantastische Mischung aus Abenteuer und malerischer Landschaft.
  • Der Lasörling Höhenweg in Osttirol ist bekannt für seine spektakulären Panoramen und gut ausgestatteten Hütten, weshalb auch er ideal für Familienwanderungen ist.
  • weitere familienfreundlichen Hütten und Touren findet ihr unter www.alpenverein.at.

3. Checkliste vor der Mehrtageswanderung mit Kids

Checkt unbedingt unmittelbar vor der Anreise zur Tour noch einmal die Wetterlage und auch den Schneebericht. Viele Hütten verfügen über eigene Webcams, die euch Echtzeit-Wettereinblicke verschaffen. Gegebenenfalls könnt ihr auch auf der Hütte anrufen und euch erkundigen. Gegebenenfalls müsst ihr die Packliste nochmal auf das angesagte Wetter anpassen. Bei Regen ist es durchaus sinnvoll, einen Regenschirm mitzunehmen, auch wenn das erstmal etwas komisch klingt, mit dem Schirm durchs Gebirge zu wandern.

4. Jause, Verpflegung, Snacks – das solltest du mitbringen

Ausreichend Wasser ist das Wichtigste überhaupt! Wir nutzen am liebsten Trinkblasen. Damit kannst du 2l Wasser platzsparend, und ohne zusätzliches Flaschengewicht und Müll easy auf den Berg transportieren.

Zusätzlich solltest du ausreichend Snacks wie Nüsse, Trockenfrüchte und Müsliriegel einpacken. Sie sind gut haltbar und ideal für unterwegs. Aber auch eine Brotzeit, Obst und etwas Schokolade ist bei uns meistens dabei. Und – für den Unterzucker-Notfall kurz vor der Hütte: Eine Ration Süßes für eure Süßen. Das Gute ist, dass das Proviant-Gepäck mit der Zeit weniger wird.

Die meisten Hütten bieten Verpflegung an, wobei ich persönlich finde, dass das Frühstück immer unverhältnismäßig teuer und dafür weniger lecker ist. Wir haben hier deshalb schon oft darauf verzichtet, nur einen Kaffee getrunken und dann eine frühe erste Pause mit Camping-Frühstück gemacht. Wenn du lieber wenig Proviant mitschleppen willst, bietet sich das Frühstück auf der Hütte aber natürlich an. Das Abendessen ist auf fast allen Hütten immer lecker, deftig und auch in vegetarisch erhältlich.

5. Vorteile einer Mitgliedschaft im Alpenverein oder bei den Naturfreunden

Eine Mitgliedschaft im Alpenverein oder bei den Naturfreunden ist aus mehreren Gründen unbedingt zu empfehlen, wann immer ihr in den Alpen unterwegs seid:

  • Mitglieder erhalten oft erhebliche Preisnachlässe in vielen Berghütten
  • Versicherungsschutz, der im Ernstfall die Kosten für Bergrettungseinsätze, einschließlich Helikoptertransport, abdeckt
  • Ihr tragt zur Erhaltung und Pflege von Hütten und Wanderwegen

6. Packen: So packst du deinen Rucksack für eine Mehrtages-Hüttenwanderung mit Kindern

Beim Packen gilt: So leicht wie möglich. Jeder sollte seinen eigenen Rucksack tragen, wobei das Gewicht auf die Größe und Stärke des Trägers abgestimmt sein sollte. Das gilt besonders für die Rucksäcke der Kinder. Um es beim Aufstieg zur Hütte möglichst unkompliziert zu halten, solltet ihr euch gut überlegen wie ihr packt. Proviant, Wasser und Jacken sollten griffbereit sein, um lästiges herumwühlen im Rücksack zu vermeiden. Es bietet sich an, die Brotzeit in die Kinderrucksäcke zu packen, denn die werden dann mit jeder Pause leichter. Außerdem kann ein Karabiner von Vorteil sein, wenn ihr die Kinderrucksäcke doch übernehmen müsst, dann könnt ihr sie einfach außen dran hängen.

Wenn ihr noch mit Baby unterwegs seid, lest gerne mal in diesen Artikel rein: Planung & Vorbereitung einer Mehrtages-Bergtour mit Baby oder Kleinkind

Kleidung für die Hüttentour

  • Wanderschuhe: Robust und gut eingelaufen.
  • Wanderhose (abzippbar): Vielseitig einsetzbar für verschiedene Wetterbedingungen
  • bequeme Hüttenhose, Leggings
  • 2 x Baselayer: Wir bevorzugen hier Merinowäsche, sie ist schnelltrocknend, widerstandsfähig, geruchshemmend und selbstreinigend.
  • Fleece- oder leichte Daunenjacke: Bietet zusätzliche Isolation.
  • Windbreaker oder Regenjacke: Schutz gegen Wind und Regen.
  • 2x Wandersocken: Komfortabel und atmungsaktiv.
  • Unterwäsche: Schnelltrocknend empfohlen.
  • Mütze und Schlauchschal (Buff): Schutz für Kopf und Hals.
  • Handschuhe: Notwendig je nach Jahreszeit und Höhenlage.
  • ev. Pyjama, Nachtwäsche (ich brauch immer was warmes in den Hütten)

Ausrüstung für die Hüttentour

  • Sonnenbrille: Schutz vor UV-Strahlen (besonders für Kinderaugen!).
  • Trekkingstöcke: Unterstützung auf unebenem Terrain.
  • Stirnlampe: Für frühe Aufbrüche oder späte Ankünfte.
  • Hüttenschuhe/Schlapfen: Die Wanderschuhe müssen draußen bleiben, in der Hütte darfst du nur mit Hausschuhen herumgehen.
  • Hüttenschlafsack: kann bei vielen Hütten gegen Gebühr auch ausgeborgt werden. Für die kleinen Kids haben wir hier einfach alte Leintücher umgeschlagen und eingenäht.

Hygieneartikel und Körperpflege am Berg

  • Zahnbürste und Zahnpasta
  • Seife
  • Klopapier: Ein Muss in der Natur.
  • Hautcreme und Lippenpflege: Schutz gegen trockene Luft und Wind.
  • Haarbürste, Kamm
  • Sonnencreme: LSF 30-50
  • Reisehandtuch: Leicht und schnell trocknend.

Verpflegung und Kochausrüstung

  • Trinkblase oder Trinkflaschen: Wichtig für die Hydration.
  • Müllsackerl: Zur Müllentsorgung, Leave No Trace-Prinzip
  • Essen/Snacks: Nüsse, Süßigkeiten, Energieriegel.
  • Jause: Für das Mittagessen unterwegs.
  • Campingkocher und Proviant: Optional, falls nicht auf Hüttenverpflegung angewiesen.
  • Kaffee/Bialetti: Für Kaffeeliebhaber.
  • Göffel und faltbares Kochgeschirr: Praktisch für die Zubereitung von Mahlzeiten.

Sicherheitsausrüstung und Dokumente

  • Erste Hilfe-Set: Inklusive Mullbinden, Pflaster, Schmerzmittel, und Blasenpflaster.
  • Bargeld: Wichtig, da nicht überall Kartenzahlung möglich ist.
  • Personalausweis oder Reisepass: Zur Identifikation.
  • Alpenvereins- oder Naturfreunde-Ausweis: Für Ermäßigungen und Versicherungen.
  • Ladegeräte und Powerbank: Zur Energieversorgung der elektronischen Geräte.
  • Handy mit Navigationsapp
  • Karte der Wanderregion und Kompass

Zusätzlich bei Berg-Touren mit Babys und Kleinkindern

Die Mehrtages-Wanderung-Packliste zum Ausdrucken

Je nach Länge der Wanderung, Wetterbedingungen und persönlichen Bedürfnissen solltest du diese Packliste noch ein wenig Individuell anpassen.

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