Home Familie & coaus dem Leben Nachhaltigkeit – mit und für unsere Kinder

Nachhaltigkeit – mit und für unsere Kinder

von Tom

–Sein wir uns mal ehrlich – immer nachhaltig zu Handeln ist gar nicht so einfach. Dabei prasseln täglich Nachrichten und Bilder auf uns ein, die uns geradezu anflehen etwas zu ändern.

Aber wie mit so vielen großen Dingen ist es auch mit der Nachhaltigkeit, dem Umweltschutz, der Vermüllung unserer Meere, dem Mikroplastik im Wasser, Stickoxiden in den Innenstädten, der Abholzung der Regenwälder, der Ausrottung von Arten, dem Loch in der Ozonschicht: „Es sind so große Probleme! Was kann ich als Einzelner mit meiner kleinen Familie da schon ändern? Und überhaupt, sollte da nicht die Politik was machen?“

Ja, das ist schon klar. Wenn nur einer sich Allem entbehrt, was offensichtlich nicht gut für die Zukunft unseres Nachwuchses, unserer Stadt, der Seen und Wälder, Meere und Tiere ist, dann ändert das (fast) nichts. Blöd nur, dass wir scheinbar Alle so denken.

Bio-Avocado und Fairtrade-Bananen

Und außerdem: Wir kaufen eh schon die besseren Produkte: Zurück-zum-Ursprung Salami beim Hofer, Bio-Avocado von SPAR, Bio-Quinoa bei BILLA. Recycling-Toilettenpapier und Naturkosmetik-Duschgel beim DM – soll das etwa Alles für’n Arsch sein? Und als Weichspüler gibt’s bei uns auch nur noch die Öko-Variante von Frosch. Schokocreme gibt’s nur noch vom Bio-Supermarkt, garantiert ohne Kinderarbeit!

Puh. Ja, es ist richtig, das sind bestimmt die besseren Ansätze. Und diese Nachhaltigkeit lassen wir uns ja auch einiges kosten. Wenn wir z.B. beim Basic Bio-Supermarkt einkaufen, zucke ich jedes Mal ein bisschen zusammen, wenn die Endsumme am Display aufflackert. 58,63€? Für die paar Sachen? Naja, ist ja für’n guten Zweck.

Was wir gerne mal vergessen: Auch Bio-Produkte und die Öko-Pendants ihrer bösen Regalnachbarn verbrauchen wertvolle Ressourcen. Und die sind unpraktischerweise begrenzt.

Der Überfluss-Effekt

Wir wissen, dass wir zu viele Ressourcen verbrauchen, und dennoch ignorieren wir es. Während in den frühen 60er Jahren noch einen leichten „Überschuss“ gab (Verbrauch 0,73 Erde-Einheiten Verbrauch) war ’71 erstmals am Ende der Ressourcen noch Monat übrig. Am 21.Dezember war (natürlich nur theoretisch) Schluss. Und heute? Unsere Autos werden doch gefühlt immer sparsamer, und bei so viel Bio kann doch nicht alles schlechter geworden sein als in den 70ern! Nun ja – leider doch. Ich musste eben selbst mal nachgoogeln: der von Andrew Simms vom britischen Think Tanks New Economics Foundation ersonnene „Earth Overshot Day“ (Welterschöpfungstag) war 2018 schon am 1. August! Das heißt im Klartext, dass wir – auf die Weltbevölkerung hochgerechnet – 1,7 Erden bräuchten um unseren derzeitigen Verbrauch nachhaltig zu erwirtschaften. Klingt dramatisch? Würden alle so haushalten wie Österreich war rechnerisch schon am 13. April 2018 Schluss – 3,52 Erden wären für eine Welt voll Österreicher notwendig.

Und trotzdem fehlt es uns an nichts. Im Dezember. Dabei haben wir ja schon vor Monaten alles aufgebraucht, was uns rein rechnerisch zusteht. Ab da ging alles „auf Pump“. Wo wir wieder beim Artensterben sind. Und beim Ozonloch. Der Klimaerwärmung. Und: Woanders auf der Welt leiden Menschen Hunger, weil dort die Ressourcen knapp werden.

Aber! Jetzt halt mal den Ball flach. Ich kauf doch eh schon Alles im Bio-Supermarkt! Lokal vom Österreichischen Erzeuger. Bestes Fleisch von glücklichen, freilaufenden Frischluft-Almkühen!

Jo, eh. Das ist wahrscheinlich auch nicht die schlechteste Variante; Aber auch „Bio, das sich jeder leisten kann“ trägt zur Verknappung der Ressourcen bei. Solange wir uns mehrmals die Woche (oder am Tag) Salami und Kebap, Steaks und Rinderrouladen, Schweinsbratl und Backhendl reinfahren, müssen wir wohl drauf scheißen, dass wir über unsere Verhältnisse leben. Gleiches gilt – wenn auch nicht im gleichen Maße – für Bananen, Schoki und Avocado. Genau wie Fleisch und Fisch eigentlich „Luxusgüter“. Für die wir uns den Luxus leisten über unsere Verhältnisse zu leben.

So, SEO und meine Uhr sagen, dass ich Schluss machen muss. Dabei bildet unser Haushaltseinkauf ja nur einen Teil unserer Nachhaltigkeitsverdrossenheit ab. Da gibt’s ja noch so viel mehr. Reisen und Autos. Fernseher und Wasser aus Plastikflaschen. Smartphones und Sportgeräte. Klamotten und Laptops. Schuhe.

Und, und, und.

Ihr seht, es gibt noch viel zum Schreiben, viel zum Nachdenken, viel zum Ärgern (über mich, über euch selbst oder andere), viel zu Diskutieren oder zu Philosophieren.

Schaut mal wieder rein – aber nicht zu oft, das treibt den Stromverbrauch bei meinem Webhoster in die Höhe und verschlechtert meinen ökologischen Fußabdruck.

Schaut euch mal den http://www.footprintcalculator.org an.

Quellen:
https://www.overshootday.org/

https://de.wikipedia.org/wiki/Earth_Overshoot_Day

 

 

WEITERE INTERESSANTE THEMEN FÜR DICH:

LASS UNS KONTAKT HALTEN!

Folge uns auf FacebookInstagram und Pinterest und bekomme immer aktuelle Updates, neueste Bilder und Storys.

5 Kommentare

Uli 6. Dezember 2018 - 10:01

Liebe Kristina, lieber Tom. Natürlich ist es damit NICHT getan, aber wie kommt man aus dem Strudel raus? Ich überleg auch bei jedem Stück, was ich kaufe (Lebensmittel): Is eh nit von Nestlé? Gib’s das auch in „netter“ Verpackung? Und während ich da so sinier beim Hofer, fahren prompt zehn Waggerln mit Plastik en masse, und 1,-pro-Kilo-Fleisch vorbei… da wird man gleich selbst zum Waggerl 😉

Ich denke aber, wenn das Bewusstsein aller Menschen zumindest auf euren, meinem, unseren „Stand“ wäre, dann wäre auch schon einiges getan. Trotz Stromverbrauch werde ich mich jetzt noch durch euren Blog stalken 😉 glg aus Tirol, Uli

Antworten
Tom 7. Dezember 2018 - 20:45

Liebe Uli. Schön, dass es beim Hofer nicht nur mir so geht. Da hast Du gerade Erinnerungen aufgewirbelt, die muss ich gleich mal in Text verwandeln. Lg, Thomas

Antworten
Kristina 6. Dezember 2018 - 20:50

Liebe Uli, du hast völlig recht und sprichst uns aus der Seele. Leider haben wir kein Patentrezept dafür…. aber ich denke, dass es wichtig ist das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen. Grüße zurück und hoffentlich hast du auch noch erheiterndes beim Schmökern gefunden!

Antworten
Denisa 13. Juli 2019 - 22:18

Also eine Idee hab ich: Foodsharing.de. Da kann sich jede*r gegen Lebensmittelverschwendung engagieren. Funktioniert auch toll am Land, wie ich gerade erleben kann. In Salzburg gibts es auch seit kurzem und es werden immer wieder Leute zur Unterstützung gesucht. Hier ein Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=6lJtk1XE148

Antworten
Denisa 13. Juli 2019 - 22:19

Achja, und natürlich auch Dumpstern, oder Containern wies auch genannt wird 🙂

Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Kristina Cancel Reply

* By using this form you agree with the storage and handling of your data by this website.

DAS KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

Cookie Consent mit Real Cookie Banner