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Kinder Fahrrad FAQ: Die häufigsten Fragen zum Fahrrad fahren mit Kindern

von Kristina

Als fahrradverrückte Familie mit drei Kindern, werden wir immer wieder um Rat gefragt wenn es ums Fahrradfahren lernen oder den Kauf von Kinderfahrrädern geht. In diesem Artikel gehen wir auf eure häufigsten Fragen ein und geben wertvolle Tipps für die Wahl des richtigen Fahrrades und zur Ausrüstung.

1. Wann sind Kinder bereit das Fahrradfahren zu lernen, gibt es einen richtigen Zeitpunkt?

Die Frage, wann Kinder bereit sind, auf ein Fahrrad zu steigen, hängt stark von ihrer individuellen Entwicklung und ihrem Interesse ab. Viele Kinder zeigen schon früh, etwa im Alter von 18 Monaten, Begeisterung für das Fahrradfahren. Das ist auch in etwa das Alter, indem sie mit einem Laufrad erste Erfahrungen sammeln können. Diese ersten Runden im Wald, auf Wiesen oder auf Pumptracks sind nicht nur aufregend, sondern fördern auch das Gleichgewicht und die motorischen Fähigkeiten. Alle Fragen rund ums Thema Laufräder und welche Modelle wir empfehlen können findet ihr in unserem Laufrad-Guide.

Um das Interesse eures Kindes am Fahrradfahren zu wecken, ist es wichtig, dass auch ihr als Eltern aktiv seid und Spaß am Radeln habt. Ihr seid die Vorbilder eurer Kleinen und wenn ihr gerne Fahrrad fahrt, werden auch eure Kinder Interesse dafür entwickeln und den Wusch haben, selbst Fahrradfahren zu lernen.

Ab dem dritten Geburtstag ist meistens der richtige Zeitpunkt gekommen um auf ein Fahrrad mit Pedalen zu wechseln. Das wichtigste Kriterium dafür ist, dass die Beinlänge ausreicht, um die Pedale bzw. den Boden sicher zu erreichen. Wie ihr das richtig messt, findet ihr weiter unten.

2. Wie fängt man an? Laufrad oder Stützräder?

Als fahrradverrückte Familie mit drei Kindern, werden wir immer wieder um Rat gefragt wenn es ums Fahrradfahren lernen und den Kauf von Kinderfahrrädern geht. Wir haben hierzu eine ganz klare Meinung und empfehlen immer mit einem Laufrad ohne Pedale zu starten. Hier geht’s zum ultimativen Laufrad-Guide.

Die Argumente gegen Stützräder sind vielschichtig. Fahrräder mit Stützrädern verkomplizieren den Lernprozess, indem sie Kindern ein falsches Fahr- und Gleichgewichtsgefühl vermitteln. Beim Umstieg auf ein Rad ohne Stützräder muss dein Kind das Fahren komplett neu lernen und die angewöhnten Ausgleichsbewegungen abtrainieren. Außerdem täuschen Stützräder ein falsches Sicherheitsgefühl vor. Das kann besonders problematisch werden, wenn sie auf unebenem Untergrund oder bei Bodenwellen den Bodenkontakt verlieren, denn das Risiko eines Umkippens ist viel höher als mit einem Balance-Bike. Laufräder sind außerdem zusätzliches Gewicht am Rad und beschweren das Rad unnötig. Warum das ein Problem ist, erfährst du im nächsten Punkt.

Zwei Kleinkinder auf Laufrädern im Gelände

Im Gegensatz dazu bietet das Laufrad zahlreiche Vorteile. Es fördert nicht nur die motorische Entwicklung des Kindes auf spielerische Weise, sondern stärkt auch das Gleichgewichtsgefühl und bereitet somit optimal auf das Fahrradfahren ohne Hilfsmittel vor. Darüber hinaus erhöht das Laufrad die Mobilität der gesamten Familie, da gemeinsame Ausflüge mit mehr Begeisterung und weniger Sorgen unternommen werden können. Hier geht’s zum ultimativen Laufrad-Guide.

3. Auf was muss ich beim Kinder-Fahrrad-Kauf achten?

Beim Kauf eines Fahrrads für Ihr Kind gibt es drei wesentliche Aspekte zu beachten: Das Gewicht des Fahrrads, die richtige Größe und eine kindgerechte Ergonomie.

3.1 Das Gewicht des Kinderfahrrads

Ein leichtes Fahrrad erleichtert den Einstieg und das Handling und ist somit einer der wichtigsten Aspekte überhaupt wenn ihr ein Kinderfahrrad kauft. Das Rad muss leicht sein. Wir sprechen hier von ungefähr 6 kg für ein dreijähriges Kind. Das erleichtert das Lernen und die Handhabung erheblich. Dabei zahlt sich fast jedes eingesparte Gramm aus – denn für ein 12kg schweres Kind ist ein Fahhrad mit 8,5kg schon ein heftiger Brocken. Stell Dir vor Du müsstest ein 50kg schweres Fahrrad herumwuchten 😉

3.2 Die richtige Größe des Kinderfahrrads

Die richtige Größe des Fahrrades hängt insbesondere von der Sattelhöhe ab. Eine passende Sattelhöhe zur Innenbeinlänge ist entscheidend ist für den Fahrkomfort und die Sicherheit. Unsere Kinder haben ergonomisch „klein“ geschnittene 16Zoll (für die 3jährigen) und 24Zoll (für den 5-6jährigen) Räder, die sie auch entsprechend länger nutzen können.

Links 16 Zoll mit großem Rahmen – rechts 24 Zoll mit kleinem Rahmen. Mo fuhr beide Fahrräder am selben Tag

Wie messe ich die Innenbeinlänge meines Kinders richtig?

  1. Ziehe deinem Kind Schuhe und eine eng anliegende Hose an
  2. Das Kind steht gerade auf beiden Beinen.
  3. Nimm ein Buch und klemme es mit dem Buchrücken nach oben zwischen die Beine deines Kindes, bis es auf dem Buchrücken „aufsitzt“.
  4. Nun misst du den Abstand vom Boden bis zum Buchrücken.
  5. Der gemessene Wert entspricht der aktuellen Innenbeinlänge Deines Kindes.

3.3 Eine kindgerechte Fahrrad-Geometrie

Eine kindgerechte Fahrrad-Geometrie ist ebenso entscheidend für die Freude am Radeln. Zu lange Tretkurbeln? Pedale zu weit auseinander? Bremshebel zu groß? Bremsen schwergängig? Kinderfahrräder sollten nicht einfach geschrumpfte Erwachsenenfahrräder sein. Ein Fahrrad mit einer auf die Körpergröße und -proportionen deines Kindes abgestimmten Geometrie fördert eine natürliche Sitzposition, was nicht nur bequemer ist, sondern auch die Kontrolle über das Fahrrad verbessert.

4. Wo soll ich das Fahrrad kaufen?

Die Wahl des Kauforts hängt von deinen Bedürfnissen ab. Wenn du Beratung brauchst, gehe am besten in ein Fachgeschäft. Wenn Du bereits weißt, was Du suchst und Kosten sparen möchtest, raten wir dringend zu Gebrauchtkäufen. Unabhängig vom Kaufort ist es wichtig, auf den technischen Zustand des Fahrrads zu achten, insbesondere wenn es sich um einen Gebrauchtkauf handelt​.

5. Welche Ausrüstung braucht mein Kind zum Fahrradfahren?

Das wichtigste: Dein Kind braucht einen gut sitzenden Helm. Beim Helmkauf raten wir dringend von Gebrauchtkäufen ab. Achtet auf Sicherheitsstandards wie TÜV- und GS-Siegel und darauf, dass der Helm perfekt passt und die Riemen richtig eingestellt sind. Ein Helm sollte regelmäßig, spätestens nach drei bis fünf Jahren, ausgetauscht werden. Wir haben schon unterschiedliche Helme verwendet, die wir alle empfehlen können: Casco Kinder-Fahrradhelm*, IXS MTB-Kinderhelm*, ABUS YouDrop FF*

Dazu kommen gut sitzende Schuhe, die sowohl Komfort als auch einen sicheren Halt auf den Pedalen bieten. Unsere Kinder lieben ihre Five Ten Freerider*, die haben ausgezeichneten Grip und eine gute Dämpfung, sind ein nettes Accessoire gehören aber sicher nicht zur Grundausstattung. Für den Anfang sind lange, bequeme Hosen zu empfehlen, um die Beine vor Kratzern zu schützen. Und wer noch was drauflegen will, der kann den Kindern Fahrradhandschuhe besorgen, die schützen bei Stürzen und vor Kälte, sorgen für guten Grip und sind einfach mega cool. Wir nutzen hier die Kinder-Fahrrad-Handschuhe von O’Neal*. Sobald eure Kinder sicher am Pedalierrad fahren, könnt ihr überlegen zur Unterstützung oder zum bergauf fahren ein Abschleppseil oder eine andere Möglichkeit zum Nachziehen zu besorgen. Eine Auflistung der verschiedenen Abschlepp-Möglichkeiten findest du hier.

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