Der zweite Streich unseres Projekts „Plastikfreies Badezimmer“ geht den Haarshampoos an den Kragen: Weg mit herkömmlichen Haarshampoos, Pflegekuren und Spülungen. Meist enthalten diese Wundermittelchen, die unser Haar weniger fettig, voluminöser oder glänzender machen sollen, unendlich viel Chemie und meistens neben der Plastikverpackung leider auch Microplastik, das mit jeder Verwendung ins Abwasser gespült wird.
Wir haben zwar schon vor ner ganzen Weile auf Naturkosmetik umgestellt, wollen jetzt aber auch sicher gehen nicht ständig unnötigen Müll mit Verpackungen von teuren Pflegeprodukten zu produzieren. Deshalb haben wir – für uns und auch für euch – nach guten Alternativen gesucht.
1. Festes Shampoo oder
Haarseife
Festes Shampoo ist im Grunde nichts anderes als ein ein Shampoo dem das Wasser entzogen wurde. Deshalb muss man nach wie vor auf die Inhaltsstoffe achten um sicher zu gehen, dass diese kein Microplastik enthalten. Wir haben so ein festes Shampoo zufällig bei DM entdeckt habe ist die perfekte Alternative: festes Naturkosmetik Shampoo, das nur in einer kleinen Kartonschachtel verpackt ist. Das feste Shampoo von Alverde „Mandarine Basilikum“ hat nicht nur einen wahnsinnig angenehmen Duft, es lässt sich super schon auftragen und lässt sich im Haar richtig aufschäumen. Der allerbeste Nebeneffekt aber: unsere Haare bleiben viel länger frisch als wir es von unseren Shampoos gewohnt waren und fetten viel weniger schnell nach. Das Produkt ist außerdem wahnsinnig ergibig und kostet keine 5€. Hier also Erfolg auf der ganzen Linie
Haarseife hingegen ist richtige Seife (besteht also aus Lauge und Fett), die aufgrund der verwendeten Inhaltsstoffe für die Haarwäsche besonders gut geeignet ist. Vorsicht ist aber geboten bei sehr kalkhaltigem Wasser, da dieses die Waschleistung der Seife mindert und man das Gefühl hat die Haare bleiben strähnig und fettig oder sie werden wahnsinnig spröde und trocken. Die richtige Haarseife zu finden braucht auch etwas Tüftelei, um den richtigen Rückfettungsgrad und die richtigen Inhaltsstoffe für sich zu finden. Wir haben zugegebenermaßen nur eine Haarseife getestet und bei uns ist genau das oben beschriebene Dilemma passiert (wir haben extrem Kalkhaltiges Wasser). Trotz Nachspülen mit Essigwasser (was die Haare normalerweise wieder leicht kämmbar macht und ihnen Glanz verleiht) konnten ich mit meinen langen Haaren der Seife nichts Gutes abgewinnen.
2. Shampoo selber machen
Auch Haarshampoo lässt sich kinderleicht selber machen und ist gleich unkompliziert wie das schon von uns vorgestellte Deo.
Du brauchst:
20g kleingeraspelte Naturseife
250ml (destilliertes) heißes Wasser
Gieße die Naturseife mit dem heißen Wasser auf und verrühre es so lange, bis sich die Seife restlos aufgelöst hat.
Dazu kannst du nach Belieben ätherische Öle geben, um dem Shampoo zusätzliche Wirksamkeit zu verleihen (beispielsweise Kamille für helles Haar, Basilikum und Orange für fettiges Haar oder Pefefferminze bei Schuppenbildung). Bei der Dosierung mit dem ätherischen Öl lieber sparsam sein – auch um keine Hautirritationen hervorzurufen. Genaueres zu der Wiksamkeit und Herstellung von Kräuterauszügen und ätherischen Ölen findest du bei smarticular.
3. Haarwäsche mit dem Allwzeckmittel Natron
Dazu einfach 1Tl Natron in einer Tasse warmem Wasser auflösen und in die Haare einamssieren, kurz einwirken lassen und gründlich ausspülen
Für leichtere Kämmbarkeit kannst du hinterher die Haare mit Apfelessig (1:3 mit Wasser verdünnt) ausspülen.
4. No-Poo
Diese Alternative probiert Tom seit ner Weile aus und er wäscht seine Haare mittlerweile nur noch ab und an (ca. alle 6 Wochen) mit festem Shampoo.
Bei dieser Methode ist das Ziel langfristig überhaupt kein Shampoo mehr zu brauchen. Wichtig ist dabei nur, dass man die Haare regelmäßig und gründlich mit lauwarmem Wasser wäscht.
Bis sich der gewünschte Erfolg einstellt, dauert es aber erst ein wenig, und wie ihr vielleicht schon vermutet solltet ihr für diese Variante eure Haare erst einmal richtig ausfetten lassen und maximal ein Mal pro Woche waschen. Der positive Langzeiteffektaber ist garantiert, denn die Kopfhaut reguliert sich wieder von selber.
Das dauert allerdings ein bisschen und wie ihr wahrscheinlich schon vermutet, müsst ihr eure Haare zuerst einmal richtig ausfetten lassen (maximal einmal wöchentlich waschen). Zum Ausprobieren eignet sich also bestens der nächste Strandurlaub oder die nächste Grippewelle 😉
Welche nachhaltigen Pflegeprodukte verwendet ihr am liebsten für eure Haare? Habt ihr noch mehr Tipps auf Lager?
5 Kommentare
Ich kann Roggenmehl nur empfehlen!!! (Weniger Gluten als anderes Mehl und Gleicher PH-Wert wie Kopfhaut! Braucht also keine Essigdusche wie Natron) nimmt Schmutz und Geruch und überschüssiges Fett. Zum Waschen einfach etwa 2 Esslöffel mit lauwarmem (etwa 150 ml) Wasser mischen. Am besten 1-2 min nach dem Vorbereiten und beim Einwirken auf der Kopfhaut abwarten. Unterschied zu Shampoo – es schäumt nicht und man muss es einen Ticken länger auswaschen.
Ich nehm Lavaerde und danach eine Apfelessig-Spülung. Bei Natron soll für gefärbte Haare nicht so toll sein.
Ich bin noch irgendwie auf der suche, haarseife ist ok aber halt nicht super toll. Nur mit Wasser waschen…na ja vielleicht wenn man sich viel Zeit nimmt. Aber nach der ersten wäsche haben meine haare immer noch sehr fettig ausgesehen. Vielleicht probiere ich mal das feste shampoo aus… gibt’s das beim dm in Österreich auch?
ja genau, das gibts auch beim österreicischen DM 🙂
Ich finde Roggenmehl wunderbar. Auftragen und einmassieren. Das zieht dir das Fett aus den Haaren und du brauchst gar nicht mehr Haare waschen. Danach gut ausbürsten und fertig.